Kunstprojekte

Kunst
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„Ein Ort [...] hält Erinnerungen nur dann fest, wenn Menschen auch Sorge dafür tragen.“

- Aleida Assmann, 1999

An jedem der Orte des Gedenkens werden temporäre Kunstprojekte realisiert. Sie haben zum Ziel, das Damals in und mit dem Heute zu befragen. Konkretisierungen von Erinnerungsorten als künstlerische Projekte sind deshalb von besonderer Relevanz, da die Mittel und Strategien der zeitgenössischen Kunst dafür geeignet erscheinen, einen offenen und kritischen Diskurs der Auseinandersetzung zu initiieren. Die künstlerischen Projekte sollen darüber hinaus gewährleisten, dass von Beginn an alternative Zugänge entwickelt werden, die ideologische oder reduktionistische/relativierende Erinnerungspolitiken und die „Konkurrenz um die Opferrolle“ (Aleida Assmann) vermeiden helfen.

Konventionelle Formen, wie beispielsweise Gedenktafeln, bergen die Gefahr, dass über die „Verewigung“ singulär aufgelisteter Namen die Schicksalshaftigkeit individueller Biografien betont wird. Ein Großteil der Gedenktafeln weist darüber hinaus eine betonte Unauffälligkeit auf, was wiederum das zu Erinnernde dem Vergessen preisgibt.

Im Rahmen dieses Projekts wollen wir mit einer künstlerischen Gestaltung deshalb eine Plattform ermöglichen, die Bühne und Ort der Auseinandersetzung sein soll, mithin in einer ästhetischen Form einen „Erfahrungsraum“ gestaltet, der weder einem Betroffenheitsdiskurs zuarbeitet noch über die Wissens- und Kompetenzfrage Menschengruppen ausschließt.

Ein wesentliches Potential künstlerischer Möglichkeiten liegt darin, dass sie die oftmals vorhandenen Widersprüche zwischen verschiedenen Ansprüchen und Bedürfnissen (z.B. der Nachkommen und KZ-Verbände) und neueren historischen Forschungsergebnisse weder leugnen noch harmonisieren wird müssen, indem die Kunst einen Raum im „Dazwischen“ öffnen kann, der die Konflikte in die Gestaltung des Erinnerns einbezieht.

Die temporären Kunstprojekte werden in Kooperation mit dem „Fonds für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum“ des Landes Salzburg durchgeführt. Für jeden Erinnerungsort wird vom Fonds in enger Abstimmung mit dem Projektteam ein künstlerischer Wettbewerb durchgeführt, eine unabhängige Jury entscheidet über das zu realisierende Kunstprojekt.

Gedenkplatte für die drei hingerichteten Eisenbahner Alois Auer, August Gruber und Rudolf Hartl, Errichtung 1997. (Foto: Hildegard Fraueneder)

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