Thomas Rieder (1911 – 1943)

Thomas Rieder arbeitete als Melker auf Landwirtschaften und Almen. 1940 wurde er zum Wehrdienst einberufen, allerdings nach fünf Tagen wegen einer Knieverletztung wieder entlassen. Der Sohn eines Eisenbahners tauchte unter, wurde bei mehreren Diebstählen erwischt und zu Gefängnis verurteilt. Nach der Flucht aus einem Arbeitslager wurde er erneut erwischt, angeklagt und zum Tode verurteilt. Am 30. Juli 1943 wurde Rieder in München-Stadelheim hingerichtet.

Artur (1904 – 1942) und Sara (1904 – 1956) Kant

Artur und Sara Kant führten sie das Manufaktur- und Modewarengeschäft in der Loferer Straße 9 in Saalfelden. Das Geschäft wurde beschlagnahmt und arisiert. Im Zuge des Novemberpogroms wurde Artur Kant am 14. November 1938 ins Konzentrationslager Dachau deportiert, am 13. Jänner 1939 er allerdings wieder entlassen. Beiden gelang die Flucht nach Palästina. Eine Entschädigung erhielten sie nie.

Aleksy Jagla (1920 – 1942)

Aleksy Jagla wurde während der NS-Herrschaft als Zwangsarbeiter ausgebeutet. Am 8. Jänner 1942 wurde Aleksy Jagla im Alter von 21 Jahren hingerichtet. Als Begründung wurde angegeben, dass Jagla eine Beziehung zu der „deutschen“ Magd unterhalten habe. Mehrere polnische Zwangsarbeiter*innen wurden zur Abschreckung gezwungen, der Exekution beizuwohnen.

Albert Wieser (1887 – 1942)

Albert Wiesinger war Mitgleid der KPÖ. Er wurde 3. Mai 1939 wurde Albert Wieser vom Oberlandesgericht Wien wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Grund war eine Äußerung in einem Gasthaus, wonach Menschen im Kriegsfall nicht einrücken sollten, da der Krieg dann sofort beendet wäre. Er starb am 4. Dezember 1942 im KZ Sachsenhausen.

Maria Komocar (1889 – 1941)

Die Pinzgauerin Maria Komocar sollte zunächst nach Jugoslawien abgeschoben werden, nur weil nach ihrer Heirat die Staatsbürgerschaft hatte. 1939 wurde die Mutter von fünf Kindern dann in eine geschlossene Anstalt eingewiesen und für „geistesgestört“ erklärt. 1941 wurde sie in die Tötungsanstalt im Schloss Hartheim ermordet.

Magnus Scholz (1905–1945)

Magnus Scholz sympathisierte mit der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Er geriet rasch ins Visier der Gestapo. Im Gasthaus „Brücklwirt“ in Saalfelden äußerte er sich in Anwesenheit mehrerer Gäste und eines deutschen Soldaten kritisch über das NS-Regime. Drei Tage später wurde Scholz an seinem 34. Geburtstag von der Gestapo verhaftet.

Schulprojekt zur Erinnerung an Widerständige und Opfer des Nationalsozialismus aus Saalfelden

Seit Beginn des Schuljahres 2024/25 findet in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Saalfelden ein einjähriges Schulprojekt statt. Die Schüler*innen der Klasse 7A recherchieren dabei die Biografien Widerständiger und Opfer des Nationalsozialismus aus Saalfelden. Auf Basis der Forschungsergebnisse der Schüler*innen sollen erstmals Stolpersteine in Saalfelden verlegt werden.