Die Rote Hilfe in Österreich

Dienstag 20. Februar 2024, 18:30 Uhr
Vortrag: Nikolaus Brauns
Einleitung und Moderation: Robert Obermair
Keltenmuseum Hallein, Pflegerplatz 5, 5400 Hallein
 

Vor rund hundert Jahren wurde die Rote Hilfe Österreich als Hilfsorganisation für politisch Verfolgte aus der Arbeiterbewegung und deren Familien gegründet. Trotz ihrer Anbindung an die KPÖ und ihre Leitung durch die Kommunistin Malke Schorr hatte die Rote Hilfe einen überparteilichen Anspruch. So gehörten ihr nicht nur zahlreiche Parteilose und Sozialdemokrat*innen an, sie setzte sich auch für verhaftete Schutzbündler ein.

Arbeiter*innen, die aufgrund ihrer politischen Aktivitäten angeklagt wurden, stellte die Rote Hilfe Anwälte. Den Familien politischer Gefangener half sie mit Geld und Lebensmittelspenden. Ein besonderer Schwerpunkt der Roten Hilfe Österreich lag ab den 1920er Jahren in der Unterstützung von linken politischen Flüchtlingen aus autoritär oder faschistisch regierten Nachbarländern wie Italien oder Ungarn.

Im Rahmen der Internationalen Roten Hilfe mit weltweiten Sektionen beteiligte sich die österreichische Rote Hilfe auch an Kampagnen gegen Verfolgungen in anderen Ländern, etwa gegen die drohende Hinrichtung afroamerikanischer Jugendlicher in den Südstaaten der USA. Unter dem Austrofaschismus und dem Nationalsozialismus leistete die Rote Hilfe aktiven Widerstand, so auch in Hallein, wo u. a. Agnes Primocic die Familien politisch Verfolgter unterstützte.

Der Vortag wird einen Überblick über Geschichte und Aktivitäten der Roten Hilfe Österreichs geben. Nikolaus Brauns ist Historiker und Journalist. Er wurde 2002 in München über die Geschichte der Roten Hilfe Deutschlands promoviert und ist Vorsitzender des in Göttingen ansässigen Hans-Litten-Archivs, das sich mit der Geschichte der Solidaritätsorganisationen der Arbeiterbewegung und der sozialen Bewegungen befasst. Brauns ist stellvertretender Chefredakteur der in Berlin erscheinenden Tageszeitung Junge Welt.

Nikolaus Brauns ist Historiker und Journalist. Er wurde 2002 in München über die Geschichte der Roten Hilfe Deutschlands promoviert und ist Vorsitzender des in Göttingen ansässigen Hans-Litten-Archivs, das sich mit der Geschichte der Solidaritätsorganisationen der Arbeiterbewegung und der sozialen Bewegungen befasst. Brauns ist stellvertretender Chefredakteur der in Berlin erscheinenden Tageszeitung Junge Welt.