Gedenkfeier für die ermordeten Widerständigen – Ausstellung und Konzert

Montag 28. Oktober 2024, 18:00 Uhr
kultur:plattform St. Johann, Ing.-Ludwig-Pech-Straße 7
 
// Ausstellungseröffnung Tatiana Lecomte
Im Gespräch mit Hildegard Fraueneder
 
// Gedenkkonzert – Harri Stojka
Mit einer Einführung von Michael Mooslechner zur „Symphonie der Hoffnung“ und einer Lesung aus dem Libretto mit Dorit Ehlers
 

Zum 80. Jahrestag der Ermordung von Alois Buder, August Egger, Karl Rupitsch und Kaspar Wind im KZ Mauthausen eröffnen wir in der kultur:plattform eine Ausstellung von Tatiana Lecomte, in der ihre im Rahmen von Orte des Gedenkens für St. Johann/Pg. entwickelten Arbeiten zur Erinnerung an Theresia und Alois Buder wie auch eine frühere Arbeit zum KZ Mauthausen zu sehen sein werden (Ausstellung bis 20.11.2024). In einem Gespräch von Hildegard Fraueneder mit Tatiana Lecomte werden Zugänge und künstlerischen Ansätze im Rahmen von Gedenken und Erinnern thematisiert.

 

Im Anschluss findet ein Konzert von Harri Stojka statt, dessen Lieder auch von der Ermordung hunderttausender Rom*nja und Sinti*zze erzählen. Wie durch ein Wunder überlebte ein Teil seiner Kernfamilie das Vernichtungslager Auschwitz und andere KZs, unter ihnen sein Vater Johann Mongo Stojka. Harri Stojka war 2011 an der Aufführung der „Symphonie der Hoffnung“ in Goldegg maßgeblich beteiligt.

Die „Symphonie der Hoffnung“, 2005 initiiert von Hans Mayr und komponiert von Thomas Doss, befasst sich mit der Geschichte der Goldegger Desserteure und thematisierte in ihrer Erstfassung die Ereignisse in St. Johann im Pongau und Goldegg auf Grundlage des von Michael Mooslechner und Robert Stadler verfassten Buches St. Johann/Pg. 1938–1945. Das nationalsozialistische „Markt Pongau“. Der „2. Juli 1944“ in Goldegg: Widerstand und Verfolgung, Salzburg 1986, die damals den Kulturpreis der Stadt St. Johann erhielten. 2011 wurde die „Symphonie der Hoffnung“ mit der Thematik der Vernichtung von geistig und/oder körperlich Kranken und der Verfolgung und Ermordung der Roma und Sinti ergänzt, so mit den Memoiren von Mongo Stojka „Papierene Kinder“.

Harri Stojka ist einer der renommiertesten Gitarristen Österreichs, der genreübergreifend überzeugt und fasziniert. Seine Persönlichkeit und seine Musik wirken wie eine unzertrennliche Einheit, egal ob Jazz – Swing – Rock oder Musik der Roma.

Harri Stojka ist es ein Anliegen, bei der Gedenkveranstaltung am 28. Oktober 2024 in St. Johann/Pg. mitzuwirken, zumal vor kurzem im Londoner Imperial War Museum ein 80 Jahre altes, verschollen geglaubtes, handgefertigtes Buch der Gedichte und Zeichnungen seines Vaters Mongo Szojka aus dem KZ Buchenwald entdeckt worden ist.

 

Foto: Stephan Mussil

 

 

Harri Stojka entstammt einer österreichischen Lovara (zu deutsch: Pferdehändler). Er wurde 1957 in Wien geboren. Wie durch ein Wunder überlebte ein Teil seiner Kernfamilie das Vernichtungslager Auschwitz und andere KZs, unter ihnen sein Vater Johann Mongo Stojka. Seine Tante Ceija Stojka wurde als Autorin und Malerin bekannt, sein Cousin Karl Ratzer ist einer der wichtigsten Gitarristen der österreichischen Jazzszene.

Tatiana Lecomte, Drei Ansichten (am besten sieht man’s aus der Luft) # 3, 2008

Ausstellung:
Was geht zuhause vor
Ausstellung von Tatiana Lecomte
29. 10. – 20. 11. 2024